Man kennt das: Da sitzt man, voller Tatendrang, der Kopf wirbelt vor Ideen – und plötzlich: Aus. Resetausfall der Kreativmaschine. Der Laptopbildschirm glotzt mich an wie eine unerledigte Steuererklärung. Ich starre darauf, als würde sich der Text selbst schreiben, nur damit ich endlich was vorzeigen kann…
Wie oft passiert da was?
An Tagen wie diesen frage ich mich: Bin ich einfach faul? Oder fehlt mir gerade nur die richtige Idee? Nach ein bisschen Nachdenken komme ich zur Erkenntnis: Nein, das ist kein Mangel an Motivation. Sondern oft ist es das kreative Äquivalent von „zu viele Tabs auf“. Zu viele laufende Gedanken, und jetzt lädt nichts mehr, weil alles blockiert ist.
Ich denke oft an dieses Bild aus der Bahn – dort, wo viele Leute mit Kaffee, Kopfhörern und Smartphones in der Gegend starren, weil sie nicht genau wissen, was sie als Nächstes tun sollen. Das Kunstwerk „Gedankenchaos“ entsteht nicht, wenn wir viel denken – sondern wenn wir versuchen, alles gleichzeitig zu denken.
Was hilft dann?
- Abschalten – Spaziergang, Musik hören (am besten etwas ohne Worte), oder 5 Minuten Augen schließen.
- Kleine Eingabe – Vielleicht schnappe ich mir ein Stück Papier oder Canvas-Notiz und schreibe einfach nur „Ich habe heute keine SaaS-Idee – aber ich habe Hunger“. Kaum steht’s da, rollt es weiter.
- Fokus-Liste – Vorher behutsam eine Liste mit drei konkreten Mini-Zielen schreiben: „Blogtext anfangen“, „Buch umblättern“, „Zeichnungskritzel wagen“. Kein Perfektionismus, nur kleine Hürden.
Im Endeffekt ist das ein Akt der Freundlichkeit mir selbst gegenüber. Ich gebe mir die Erlaubnis, auch mal nichts zu haben – und manchmal ergibt sich aus diesem Nichts etwas anderes. So wie das Kribbeln im Kopf, nach fünf Minuten Pause, während ich lache, wie dämlich eigentlich das alles ist.
Warum das am Ende doch kreativ ist
Weil in diesen leeren Momenten oft die besten Flausen stecken. Diese wild-freien verborgenen Ideen. Die mich überraschen, wenn ich einfach loslasse. Und das ist okay.
Nicht jeder Tag ist voll mit Inspiration – aber auch die leeren zählen. Und ich hoffe, wenn du das liest, fühlst du dich ein bisschen weniger allein in deinem Offline-Modus.